Na dann wohlan, frisch gebackener Misanthrop. Hoch mit dir aus deinem Sessel. Schnapp dir Bergstiefel und Wanderstock und raus aus deinen vier Wänden. Doch auch falls er ankommen sollte, vielleicht auch nur mit der Seilbahn den Berg hochgefahren wurde, und die Aussicht über Wipfel und Täler nun versucht zu genießen, so spürt er es doch sehr bald schon, dass er nicht mehr recht dazu in der Lage ist. Nur die Erinnerungen versprechen ihm noch Tagtraum. Denn nicht wie im Traume, sah er schon nicht mehr die Ferne, sah nur noch das Bilde im Auge. Sieht nur noch das Graue vor ihm. Keine Distanz mehr, keine Ferne. Er fühlt es, ihm wird es bewusst, dass er die Distanz, die Ferne, nicht mehr sehen kann, über diese Berge nicht mehr gehen kann. Er fühlt es ganz deutlich, er weiß es, er ist schon zu alt dafür. Die Ferne schon zu nah, zu hoch, zu frontal vor seinem Auge. Zu sehr nur als Bild in seinem Auge. Als graue Masse nur. Kein Verschwinden der Dimension, kein Entstehen der Dimension. Graue Masse nur.
Kurzgeschichten
Vorbemerkung: Liest man die eigenen Texte mit etwas Abstand, fällt das Urteil oftmals verheerend aus. Daher zu Beginn eine Auflistung derjenigen Texte, von deren Lesbarkeit ich auch mit etwas Abstand noch überzeugt bin: Der Geher; Europapark; Raucherkneipe; Ein Geschenk; Sonntags im Park; Im Kellerloch; Im Erdbeerfeld; Fräulein K; Das Fenster zur Anliegerstraße; Orpheus Weg; Kreisende Gedanken. Mit Abstrichen vielleicht noch Ted Schneider, Gewinner und One Night Stand. Hübsch skurril, aber nicht fertig geschrieben.
Als der Wüstengeher auszog quer gegen den Strom zu schwimmen (Satire)
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der_wüstengeher_iv.pdf |
Die Erzählung "Der Geher" schildert einen Tag aus dem Berufsleben eines Mathematikers.
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Die Erzählung "Europapark" befasst sich mit dem Verfall Europas. Thematisiert wird der Tod.
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Die Erzählung „Raucherkneipe“ befasst sich auf humorvolle Art und Weise mit dem liebsten Kind unserer Tage. Dem I-Phone.
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Eine Tiergeschichte. Einsamkeit wird thematisiert.
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Ein Geschenk
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Ein Schnappschuss. Verrücktheit des Großstädtischen.
großstadt.pdf |
Von Höhlen- und Brüllaffen
von_höhlen-_und_brüllaffen.pdf |
Umfangreichere Geschichten
Im Kellerloch ist mein persönlicher Favorit. Aber wahrscheinlich mühselig zu lesen.
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tempi_der_moderne.pdf |
Die in vier Dateien gegliederte Erzählung „Ted Schneider hört auf zu zählen“ ist wohl nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete.
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ted_schneider_iv.pdf |
Mikrokosmos Büro. Kein Text für Feministinnen.
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Orpheus Weg (Downtown)
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Noch eine Tiergeschichte. Einsamkeit und Freundschaft werden thematisiert.
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Hundeakkupunktur (Erzählung nach einem Traum)
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Die Wiederholbarkeit in der Form
1) Entstehungsmythos
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2) Das Fenster zur Anliegerstraße
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3) Raserei
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4) Das Dorf
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5) Össelser Rund
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6) Wirkungsmythos
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7) Der rechte Geist
der_rechte_geist.pdf |
8) Unterm Kapelturm
unterm_kapelturm.pdf |
Gedichtchen etc.
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"Hallo Herr Schröder!" Ein Duell fast auf Augenhöhe
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hallo_herr_schröder_i.pdf |
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Der Prada Orden
prada_orden.pdf |
Noch mehr Klamauk. (Dinge, die man sich vielleicht denken mag, während der Sitznachbar die ganze Zeit über nur in sein I-Phone stiert.)
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eine_gesellige_unterhaltung_im_zug.pdf |
Homo Sapiens Gutmensikus
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homo_sapiens_gutmensikus.pdf |
Mit dem Glas an der Tür
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mit_dem_glas_an_der_tür.pdf |
Ein One Night Stand.
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Wenn ich durch die Straßen zieh, mein Sinn sich im Stimmgewirr der vielen, fremden Sprachen verliert, im Gemenge der schwenkenden Fahnenmeere droht unterzugehen, dann denke ich an den Turmbau zu Babel, und verspüre keinen Sinn mehr in der alten Heimat. Dann träum ich davon ihr den Rücken zu kehren.
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Die Erzählung Gewinner basiert zum Teil auf wahren Begebenheiten. Sehr viel ist jedoch nur ausgedacht. Auch habe ich den Hauptprotagonisten (der Freund) Dinge sagen lassen, die so niemals gesagt wurden. Vor allem der zweite Teil ist in weiten Zügen frei erfunden.
gewinner_i.pdf |
gewinner_ii.pdf |
erst_kam_der_sommer.pdf |
Versuch einer Fortsetzung. Ist aber nichts geworden.
der_geher_ii.pdf |
Sie könnten sich fragen, und ich meine damit Sie, den Leser dieser Zeilen, was ein Interfurzieller ist, bzw. ich darunter verstehe. Nun, lesen Sie hierzu das kurze Textchen “Interfurzielle“, welches ich aus einem nichtigen Anlass heraus an den bekannten Comiczeichner Tony Greis geschrieben habe, oder aber schalten Sie den Fernseher ein. Machen Sie es sich einfach, also bequem, und ich meine damit nicht, dass Sie googeln sollen, sondern veranschaulichen Sie es sich. Wohnen Sie ganz einfach einer dieser Diskussionsrunden bei, wenn Sie das nicht ohnehin schon in regelmäßiger Wiederkehr tun. Dort finden Sie Vertreter der Gattung Homo Sapiens Interfurziellus zu Hauf. Um es mit den Worten des Schriftstellers Michel Houellebecq zu sagen: „Gegen Mitte Oktober begann ich den gleichwohl untadeligen kulinarischen Sendungen überdrüssig zu werden, und damit setzte mein wirklicher Niedergang ein. Ich versuchte mich für Gesellschaftsdebatten zu interessieren, aber diese Phase war enttäuschend und von kurzer Dauer: Der extreme Konformismus der Redner, die niederschmetternde Gleichförmigkeit ihrer Empörung und Begeisterung war so groß geworden, dass ich ihre Redebeiträge inzwischen nicht nur in groben Zügen, sondern selbst bis in die Einzelheiten hinein, tatsächlich fast wortgetreu voraussagen konnte, die Leitartikler und die wichtigen Zeitzeugen marschierten auf wie nutzlose europäische Marionetten, Idioten folgten auf Idioten, beglückwünschten sich zur Richtigkeit und Moralität ihrer Ansichten, ich hätte ihnen ihre Dialoge schreiben können, und schließlich schaltete ich den Fernseher ganz aus, all das hätte mich nur noch trauriger gemacht, hätte ich die Kraft gehabt, weiterzuschauen.“ (aus dem Roman Serotonin)
Vielleicht aber ist folgende Stelle noch besser, bringt es mehr auf den Punkt, ich meine den Zeitgeist, unseren Geist: „Es war von Beginn an alles klar, ausgesprochen klar, aber wir haben es nicht begriffen. Sind wir Illusionen von individueller Freiheit, von einem offenen Leben, von unbegrenzten Möglichkeiten erlegen? Das mag sein, diese Gedanken entsprachen dem Zeitgeist; wir haben sie nicht formalisiert, danach stand uns nicht der Sinn; wir haben uns damit zufriedengegeben, uns ihnen anzupassen, uns von ihnen zerstören zu lassen und dann sehr lange darunter zu leiden.“ (aus dem Roman Serotonin)
Vielleicht aber ist folgende Stelle noch besser, bringt es mehr auf den Punkt, ich meine den Zeitgeist, unseren Geist: „Es war von Beginn an alles klar, ausgesprochen klar, aber wir haben es nicht begriffen. Sind wir Illusionen von individueller Freiheit, von einem offenen Leben, von unbegrenzten Möglichkeiten erlegen? Das mag sein, diese Gedanken entsprachen dem Zeitgeist; wir haben sie nicht formalisiert, danach stand uns nicht der Sinn; wir haben uns damit zufriedengegeben, uns ihnen anzupassen, uns von ihnen zerstören zu lassen und dann sehr lange darunter zu leiden.“ (aus dem Roman Serotonin)
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inerfurzielles.pdf |
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp. Die beste Erzählung, die ich jemals gelesen habe. Das Ding ist überirdisch gut: https://gutenberg.spiegel.de/buch/erzahlungen-i-9763/11
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